“Eine Welt aus Wasser, Felsen und Wäldern”: So könnte man dieses Naturschutzgebiet mit wenigen Worten beschreiben, ohne etwas von seinem Wesen auszulassen. Drei einfache Elemente, die wie ein Gefäß
die Schönheit eines sehr abwechslungsreichen Gebiets, das sie für Jahrhunderte in sich getragen und bis heute nicht verloren hat, umschließt:
Sanktuarium für Geologen und Botaniker, Heim fantastischer Wildtiere.
Der Hochweg Nr. 2 im Park läuft durch eine der spannendsten seiner Landschaften: Die Dolomitenlandschaft der Palagruppe.
Diese Berggruppe ist die weitläufigste der Dolomiten und gehört zum UNESCO Welterbe. Die Hochebene der Palagruppe ist ein Element, das die größte emotionale Wirkung hat, ein gewaltiger Monolith von 50 km² zwischen 2.500 und 2.700 Höhe, der als Korallenatoll aus dem Meer aufgetaucht ist.
Sein Aussehen gleicht einer Steinwüste, eine weite und vom Regenwasser spröde gemachte Fläche, umrahmt von bis zu über dreitausend Meter hohen Gipfeln mit den Gletschern der Fradusta und des Travignolo, die einen enormen Umweltwert haben.
Wahrscheinlich inspirierte diese extreme und pittoreske Landschaft mit ihren desweilen fast märchenhaften Zügen Dino Buzzati zu seinem berühmten Roman:
Die Tartarenwüste.Das Wüstenaussehen ist allerdings nur augenscheinlich, Tiere und Pflanzen bevölkern die Hochebene. Hier lebt das Alpenschneehuhn, der Schneehase und sehr seltene Schmetterlingsarten wie zum Beispiel die kürzlich entdeckte
Sattleria sophie. Es fehlen auch nicht die kleinen Pflanzen, die sich der Höhe angepasst haben, wie die Sassifraga di Facchini, eine seltene Steinbrechart, die nur in wenigen Gebieten der Dolomiten zu finden ist.
Im Winter verändert der Schnee das Aussehen dieser Landschaft, doch der Reiz bleibt unverändert, auch bei Temperaturen, die einige der tiefsten der Alpen sind und fast bis unter -50 °C fallen.
Der Weg verbindet den Valles-Pass mit dem Cereda-Pass, letzterer ist nach Richtung Süden hin die Eingangspforte zum Dolomiti Bellunesi National Park.
Die Alpenschutzhütten, die man entlang der Strecke findet, sind nicht nur unabdingbare Stützpunkte für Wanderer, sie sind auch sehr wichtige Informationspunkte, um die Natur und die Kultur der Berge kennenzulernen.