Buse dell’Oro: Valbona - Malga Colbricon - Buse dell'Oro - Paneveggio
Diese historische Route im Lagorai durchquert das Gebiet, das zwischen 1916 und 1917 eines der Kriegsschauplätze des Minenkriegs zwischen dem königlichen und dem kaiserlichen Heer war: die Buse de Oro (oder Buse dell’Oro).
Im Westen der Pale di San Martino, zwischen dem Gipfel des Colbricón Piccolo und dem Val Travignolo, am Rand des Paneveggio-Waldes, erinnern die Sümpfe der Buse de Oro heute kaum noch an ihre Vergangenheit; dort, wo die Natur die Reste der alten kaiserlichen Baracken noch nicht vollständig zurückerobert hat, ist es jedoch noch möglich, sich ein Bild davon zu machen, wie sie vor über 100 Jahren aussahen, in der statischen Frontlinie, die äußerst schwer zu verteidigen war, wo menschlicher Erfindungsreichtum vom militärischen Genie eingesetzt wurde, um gegen eine ziemlich feindliche Natur zu kämpfen. Die Rundwanderroute ist relativ einfach und folgt einem guten Abschnitt des „Sentiero della Pace“ / Europäischen Weg E-5 (ein historisch erinnerungsmarkierter Weg mit schwarzen Adler-Schildern), aber die höher gelegenen Abschnitte sind alles andere als gut begangen; daher wird empfohlen, eine Karte oder ein modernes GPS-Gerät mitzuführen.
Der Ausgangspunkt befindet sich in der Nähe des Parkplatzes, der etwa drei Kilometer vom Passo Rolle entfernt auf der SS 50 in Richtung Val Travignolo liegt. Vom Parkplatz (ca. 1.620 m ü.d.M.), wo eine Gedenksäule des XIII Bersaglieri steht - die im Juli 1916 auf dem Weg zum Cima Colbricón dort vorbeikam -, beginnt der Weg auf einem ebenen Forstweg in Richtung Malga Colbricón / Rifugio Laghi di Colbricón, der in weniger als einer halben Stunde zur Malga Colbricón führt. Überquert wird der Rio di Valbòna inmitten der bewaldeten Szenerie des Colbricón-Waldes. Während des ruhigen Anstiegs trifft man auf eine zweite Gedenksäule, die an die Opfer der Explosion einer Kriegswaffe aus dem Ersten Weltkrieg erinnert, die 1926 bei der Nachkriegsräumung dieser Gegend stattfand. Ein letzter Abschnitt auf einem Maultierpfad führt zu den Weiden der (ehemaligen) Malga Colbricón, von wo sich ein weiter Blick auf die gegenüberliegenden Pale di San Martino mit dem Cimón de la Pala als Hauptdarsteller öffnet.
Nach Ankunft bei Malga Colbricón (1.838 m ü.d.M.) führt der Weg weiter bis zur Weggabelung am Rand der Weide, wo ein Schild rechts die Richtung zu den Buse dell’Oro anzeigt. Von der Abzweigung folgt man dem „Sentiero della Pace“ in Richtung der Buse dell’Oro, zunächst auf einem Pfad, der die Kante hochsteigt, dann auf einem militärischen Maultierpfad (nicht immer gut markiert), der stetig in einer äußerst wilden, sumpfigen Umgebung ansteigt.
An den ersten Überresten von militärischen Schützengräben, die nur wenige Meter vom Maultierpfad sichtbar sind, senkt sich der Weg leicht ab bis zur schönen Grasmulde der Buse dell’Oro, die sich talwärts zu den Gipfeln des Colbricón Piccolo und Ceremana öffnet. Nach Überquerung der Mulde und des Brückchens über den Rio Buse dell’Oro (2.015 m ü.d.M.) führt ein letzter steiler Anstieg im Wald auf einem wenig sichtbaren, aber eindeutigen Pfad in weniger als 300 Metern direkt zur Baito Buse dell’Oro (2.045 m ü.d.M.), einer rustikalen Holzhütte, die als Biwak dient.
Über diese Orte schrieb Dolf Kickel vom IX Gebirsbrigade 1916 in seinem Tagebuch: „Die italienische Artillerie ist auch am Passo Rolle zwischen den Felsen gebunkert, und von dort feuern sie feindliche Geschosse ab, die seltsam pfeifend entlang ihrer Flugbahnen über das Tal und die Höhen ziehen. [...] Die Schützengräben erstrecken sich durch die schöne, wilde und romantische Natur und stören allein durch ihre Anwesenheit den heiligen Frieden. Unter uns, mitten im Ort Paneveggio, schlängelt sich zwischen den wenigen Hausfundamenten der feindliche Schützengraben mit seinen unzureichenden und armseligen Unterständen im Boden. [...] Von den ‘Buse dell’Oro’ bis zum sogenannten ‘Nasen’, vom Großen bis zum Kleinen Colbricon unweit des Kamms der Ceremana auf der anderen Seite wechseln sich beide Stellungen ab. Sie sind Handgranatenwurf-weit entfernt und tief in den felsigen Boden gegraben, bestehen meist aus natürlichen Schutzräumen und aufgeschichteten Steinen. Hier sind starke Nerven bei Überwachung und Kriegshandlungen Tag und Nacht das Lied der Front. Das herrliche Farbenspiel am Felsenturm des Cimon della Pala ist verblasst.“
Vom Haus aus kehrt der Weg zum Brückchen zurück, kurz davor kann man links die Überreste des Maultierpfads sehen, der vom Pian di Ceremana bis zu den Buse dell’Oro führte (unzugänglich, aber noch auf vielen Karten verzeichnet), eine damals sicher beeindruckende ingenieurtechnische Leistung des kaiserlichen Genies. Vom Brückchen führt der Weg links hinunter auf einem Pfad (anfänglich kaum sichtbar), der dem Lauf des Rio Buse dell’Oro in Richtung Pùlesi / Paneveggio folgt. Der Weg Nr. L18 führt in weiten Serpentinen mit konstanter Steigung die südlichen Hänge des Val Travignolo hinab, an deren Basis der künstliche Stausee des Lago di Paneveggio liegt. An der nächsten Weggabelung hält man sich rechts, Richtung Ost, immer auf dem Weg Nr. L18 in Richtung Paneveggio / Pùlesi; bald sieht man den See durch die Vegetation schimmern, den man dann am Hang entlang bis zum Freizeitbereich der Ortschaft Pùlesi umgeht. An den Pùlesi (1.465 m ü.d.M.), wo der Stausee beginnt, folgt man der bequemen Forststraße nach Paneveggio / Sentiero Marciò, die abwechselnd durch Wiesen führt, von denen aus man den Ort Paneveggio links sehen kann, und durch bewaldete Abschnitte, bis man nach kurzer Zeit die Weggabelung erreicht, die links zur Hängebrücke über den Travignòlo führt. Nach der Hängebrücke folgt man weiterhin geradeaus der Forststraße des Sentiero Marciò; nach Überquerung der Brücke über den Rio Colbricón erreicht man nach wenigen hundert Metern eine Weggabelung, an der man den breiten Weg rechts in Richtung Passo Rolle nimmt, der direkt zum Ausgangspunkt beim Parkplatz von Valbòna zurückführt und so die Route schließt. Man kann den letzten Abschnitt auch abkürzen, indem man eine der zahlreichen Pfade nimmt, die von der weiten Straßenkurve am Rio Colbricón hinauf in den Wald neben dem Bach führen.